Anzeiger für Harlingerland am 6.Mai 2000:
Bronzenes Denkmal würdigt die Fischer Großer Beifall und viel Lob für das Werk der Brüder Petersen / Wettbewerb zur Namensfindung für die Figuren |
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-EUJ- Neuhalingersiel.„Mit der Errichtung dieser Bronze-Figuren eines Alt- und eines Jungfischers will die Gemeinde die Wertigkeit des Fischers und des durch die Familienbetriebe getragenen Berufszweiges dokumentieren“, betonte Bürgermeister Heiner E. Groenhagen gestern bei der Enthüllung der Skulpturengruppe am Neuharlingersieler Hafen.Bei „Kaiserwetter“ verfolgten mehrere hundert Zuschauer den Festakt zwischen dem Kutterhafen und den Sturmfluttoren auf dem Sieltorplatz, darunter die Fischer, die nicht gerade auf See waren, und ihre Familien, der Gemeinderat, der den Auftrag erteilt hatte, viele weitere Neuharlingersieler, Bundestagsabgeordneter Erich Maaß, Vertreter der Geldgeber- immerhin sind 60 Prozent der Kosten von 85.000 Mark durch Spenden gedeckt – und zahlreiche Kur- und Urlaubsgäste. | |
Bronzeguß durch die Firma Harms Kunstguß in Edewecht | Der Esenser Künstler Hans-Christian Petersen, der zusammen mit seinem Bruder Anders aus Hamburg die Skulpturengruppe schuf, ging auf deren Entstehung ein, wie man mit dem Entwurf nach einer Zeichnung aus dem Neuharlingersieler Skizzenbuch aus den 20-er Jahren der von hier stammenden Berliner Künstlerin Jeanne Mammen den ausgeschriebenen Wettbewerb gewann und die Figuren in Ton modellierte, bis sie im Edewechter Kunstgussbetrieb Harms in Bronze gegossen und schließlich an und auf der kleinen Hafenmauer befestigt wurden. Der Standort sie die Schnittstelle der Nordsüd- und Ostwestachse des Fischerdorfs stellte Petersen fest. |
Bürgermeister Groenhagen berichtete über die Geschichte des Sielortes, der heute zu den schönsten touristischen Plätzen der ostfriesischen Küste gehöre, auch weil es sich hier nicht um einen Museums-, sondern nach wie vor um einen Arbeitshafen handele, in dem das Leben in gewerbsmäßiger Abhängigkeit von Ebbe und Flut, Wind und Wetter und den Jahreszeiten pulsiere. Unter großem Beifall sprach Groenhagen den Künstlern und den Spendern Dank aus.Pastor Jan von Lingen sprach in seiner Betrachtung vom Blick zurück in die Vergangenheit durch die Figur des Altfischers, der in Richtung Hafen und See gerichtet ist, und vom Blick in die Gegenwart durch die Figur des Jungfischers, die sich keck in Richtung Binnenland wendet. Von Lingens Blick in die Zukunft: Er sei gespannt, welche Stellen der Figuren in einigen Jahren am meisten durch Berührungen abgenutzt seien.Noch haben die bronzenen Fischer keine Namen. Dazu will die Gemeinde noch mit den Künstlern, mit Fischerverein, Kurverein und Einwohnern einen Wettbewerb ausschreiben. |
Tonmodell nach Skizze
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Die Figuren1. Ein älterer, abgeklärter, erfahrener Fischer, geprägt durchs Leben ist schon mit seinem Kutter eingelaufen. Er hat seinen Fang auf der Mauerbrüstung abgestellt. Er beugt sich stützend und gleichzeitig schützend darüber. Er blickt den einlaufenden Kuttern entgegen, um abzuschätzen, was die Kollegen wohl anlanden. Er signalisiert aber auch: „Ich bin schon da“.2. Ein junger Fischer, Sohn oder Partsmann ruht sich sitzend auf der Mauer aus (lümmelig, offen, Schalck im Nacken). Er schaut den ankommenden Besuchern, Kunden, Touristen etc. entgegen. Für ihn ist die Arbeit schon getan. Er ist auf dem Sprung, um am frohen Treiben im Hafen teilzunehmen. | |